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Inkassoforderung: Ratgeber für Verbraucher

Inkassoforderung: Was tun? Ein umfassender Ratgeber für Verbraucher

Eine Inkassoforderung kann für viele Menschen eine beängstigende und einschüchternde Erfahrung sein. Das Gefühl von Angst und Panik ist häufig, wenn ein Inkassobrief ins Haus flattert. Aber was genau ist eine Inkassoforderung? Und wie sollten Sie als Verbraucher damit umgehen? 

Dieser Ratgeber bietet Ihnen alle wichtigen Informationen und Schritte in Kürze, die Sie beachten sollten, wenn Sie Inkassobriefe erhalten. 

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Was ist eine Inkassoforderung und wie entsteht sie?

Eine Inkassoforderung entsteht, wenn ein Gläubiger (wie ein Unternehmen oder eine Dienstleistungsfirma) eine Forderung – zum Beispiel eine unbezahlte Rechnung – nicht direkt vom Schuldner eintreiben kann. In solchen Fällen beauftragt der Gläubiger ein Inkassounternehmen damit, die ausstehenden Beträge einzutreiben. Die beauftragten Inkassounternehmen nehmen Kontakt mit dem Schuldner auf und fordern ihn auf, die offene Rechnung zu begleichen. Dabei erheben sie oft zusätzliche Inkassokosten, die zur eigentlichen Forderung hinzukommen.

Es gibt viele Gründe, warum es zu einer Inkassoforderung kommen kann:

  • Unbezahlte Rechnungen: Ein häufiger Grund für die Einleitung eines Inkassoverfahrens sind offene Rechnungen, die trotz Mahnungen nicht bezahlt wurden.
  • Missverständnisse oder Fehler: Manchmal kann eine unbezahlte Rechnung auch aus einem Missverständnis oder einem Fehler resultieren, etwa durch eine doppelte Berechnung oder falsche Abbuchungen.
  • Vernachlässigte Verpflichtungen: Auch in Fällen, in denen man eine Rechnung übersehen hat oder den Überblick über seine Zahlungen und Kosten verloren hat, kann ein Inkassounternehmen eingeschaltet werden.
Unseriöse Inkassobriefe erkennen: Informieren Sie sich zu Ihren Rechten und kennen Sie Ihre Handlungsmöglichkeiten. Ein Ratgeber.
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Was tun, wenn Sie ein Inkassoschreiben erhalten?

Ein Inkassoschreiben zu erhalten, kann zunächst beunruhigend und ein Schreck sein. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und die Situation nüchtern zu bewerten. Hier sind die Schritte, die Sie beachten sollten:

  1. Prüfen Sie die Forderung auf Berechtigung
    Zunächst sollten Sie überprüfen, ob die Forderung tatsächlich berechtigt ist. Vergleichen Sie das Schreiben mit Ihren Unterlagen und prüfen Sie, ob Sie die angegebene Rechnung tatsächlich nicht beglichen haben. Überprüfen Sie die Forderungssumme, das Fälligkeitsdatum und den Absender des Schreibens. Sind die Forderung oder die Namen unklar oder fehlerhaft, ist es ratsam, sofort Widerspruch einzulegen.
  2. Überprüfung der Inkassokosten
    Inkassokosten müssen gesetzlich zulässig und verhältnismäßig sein. Vergleichen Sie die im Inkassoschreibenaufgeführten Gebühren mit den gesetzlichen Regelungen. Ein Inkassobüro darf nur angemessene Kosten verlangen. Sollte Ihnen die Höhe der Inkassokosten übertrieben erscheinen, können Sie diese infrage stellen und gegebenenfalls ebenfalls Widerspruch einlegen.
  3. Kontaktaufnahme mit dem Inkassounternehmen
    Wenn Sie Zweifel an der Forderung oder den Inkassokosten haben, sollten Sie sich schriftlich an das Inkassounternehmen wenden. Ein Einschreiben mit Rückschein bietet Ihnen die Sicherheit, dass Ihr Schreibenordnungsgemäß zugestellt wird und Sie einen Nachweis darüber haben.
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Ist die Forderung berechtigt oder unberechtigt?

Der erste Schritt im Umgang mit einer Inkassoforderung ist die Klärung, ob die Forderung berechtigt oder unberechtigt ist. Folgende Aspekte sollten Sie hierbei beachten:

  • Abgleich mit eigenen Unterlagen: Überprüfen Sie, ob die angegebene Rechnung tatsächlich existiert, Sie der rechtmäßige Empfänger der Mahnung sind sowie ob der Betrag übereinstimmt und er wirklich nicht beglichen wurde.
  • Identität des Gläubigers: Stellen Sie sicher, dass der angegebene Gläubiger korrekt ist. Häufige Fehlerquellen sind ähnliche Firmennamen oder Verwechslungen.

Handelt es sich um einen seriösen Inkassodienstleister?

Ein seriöses Inkassoschreiben erkennen Sie an mehreren wichtigen Merkmalen:

Vollständige Absenderangaben

  • Das Schreiben enthält den Firmennamen, die AdresseTelefonnummer, und die E-Mail-Adresse des Inkassounternehmens. Seriöse Inkassobüros sind im Rechtsdienstleistungsregister eingetragen, was online geprüft werden kann.

Klare Angaben zur Forderung

  • Ein seriöses Schreiben erklärt genau, um welche Forderung es sich handelt: den ursprünglichen Gläubiger und Empfänger, die Rechnungsnummer, das Datum, den Zahlungsbetrag und die Zusammensetzung der Kosten (Hauptforderung, Zinsen, Inkassokosten).

Angemessene Inkassokosten

  • Die Inkassokosten müssen gesetzlich zulässig und nachvollziehbar sein. Seriöse Inkassounternehmen berechnen ihre Gebühren auf Basis des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG).
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Sachlicher Ton und keine unzulässigen Drohungen

  • Ein seriöses Inkassoschreiben bleibt sachlich und respektvoll. Es enthält keine Forderungen, die nicht im rechtlichen Rahmen liegen, wie die Sperrung Ihres Bankkontos ohne gerichtliche Anordnung.

Hinweise auf Ihre Rechte

  • Das Schreiben sollte Sie über Ihre Rechte informieren, insbesondere die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen, wenn die Forderung unberechtigt erscheint, und wie dies zu tun ist.

Übliche Zahlungsmethoden

  • Es werden keine ungewöhnlichen Zahlungsmethoden wie Gutscheine oder Kryptowährungen gefordert. Stattdessen erfolgt die Zahlungsaufforderung per Überweisung auf ein deutsches Bankkonto.

Bezug auf vorherige Mahnungen

  • Ein Hinweis auf bereits versendete Schreiben ist üblich und zeigt, dass das Inkassounternehmen bereits versucht hat, die Forderung einzutreiben.

Wie lege ich einen Widerspruch gegen eine Inkassoforderung ein?

Falls die Forderung unberechtigt ist, sollten Sie umgehend einen Widerspruch einlegen. Dies ist Ihr gesetzliches Recht und schützt Sie vor unrechtmäßigen Forderungen und weiteren Konsequenzen.

Einen Widerspruch gegen eine Inkassoforderung einzulegen, ist ein wirksamer Weg, um unrechtmäßige Ansprüche abzuwehren. Dabei sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Formale und klare Formulierung
    Verfassen Sie einen offiziellen Brief oder eine E-Mail an das Inkassounternehmen. In diesem Schreiben sollten Sie deutlich machen, dass Sie der Forderung widersprechen und die Gründe für Ihren Widerspruch klar darlegen.
  2. Beweismaterial beifügen
    Um Ihren Widerspruch zu untermauern, legen Sie alle relevanten Dokumente bei, wie zum Beispiel Zahlungsbelege oder Schriftverkehr mit dem ursprünglichen Gläubiger.
  3. Einschreiben mit Rückschein
    Senden Sie den Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein an den Absender. So stellen Sie sicher, dass Ihr Schreiben nachweislich zugestellt wurde und Sie einen Nachweis darüber haben.
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Was passiert, wenn man eine Inkassoforderung ignoriert?

Das Ignorieren einer Inkassoforderung kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Wenn Sie nicht auf die Forderung reagieren, kann das Inkassounternehmen gerichtliche Schritte einleiten. Diese Schritte könnten unter anderem Folgendes umfassen:

  • Mahnbescheid: Wenn Sie auf das Inkassoschreiben nicht reagieren, kann ein Mahnbescheid beantragt werden. Dies ist ein gerichtlicher Hinweis, dass gegen Sie eine Forderung geltend gemacht wird.
  • Vollstreckungsbescheid und Zwangsvollstreckung: Erfolgt keine Reaktion auf den Mahnbescheid, kann ein Vollstreckungsbescheid erlassen werden, der die Grundlage für Zwangsvollstreckungsmaßnahmen bildet, wie zum Beispiel die Pfändung Ihres Gehalts oder Ihrer Bankkonten.
  • Eintrag in die Schufa: Ein Eintrag in die Schufa oder andere Auskunftanbieter kann Ihre Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen.

Daher ist es äußerst wichtig, auf eine Inkassoforderung immer zu reagieren und gegebenenfalls rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Wie funktioniert ein Inkassoverfahren?

Ein Inkassoverfahren ist der Prozess, durch den ein Inkassounternehmen versucht, eine Forderung einzutreiben. Es besteht in der Regel aus mehreren Schritten:

  1. Schreiben des Gläubigers
    Bevor ein Inkassounternehmen eingeschaltet wird, schickt der Gläubiger normalerweise ein oder mehrere Briefe. Diese enthalten eine Zahlungsaufforderung und fordern den Schuldner auf, die ausstehende Rechnung zu begleichen.
  2. Inkassoschreiben des Inkassounternehmens
    Falls die Mahnungsschreiben unbeachtet bleiben, beauftragt der Gläubiger ein Inkassounternehmen. Dieses sendet einen Inkassobrief, in dem die Begleichung der Forderung sowie zusätzlicher Inkassokosten gefordert wird.
  3. Gerichtliche Schritte
    Wenn der Schuldner weiterhin nicht reagiert oder die berechtigte Forderung nicht in voller Höhe begleichen kann, kann das Inkassounternehmen gerichtliche Maßnahmen ergreifen. Diese können bis zur Pfändung von Vermögenswerten führen.
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Was darf ein Inkassobüro nicht?

Ein Inkassobüro hat strenge gesetzliche Grenzen, die es nicht überschreiten darf:

Keine Drohungen: Es darf keine Drohungen aussprechen oder unrechtmäßigen Druck ausüben. Dazu gehören Schreiben mit Maßnahmen, die gar nicht im rechtlichen Rahmen stehen, wie etwa eine Kontosperrung ohne gerichtliche Anordnung.

Keine überhöhten Inkassokosten: Die Inkassokosten müssen sich innerhalb des gesetzlich erlaubten Rahmens bewegen und dürfen nicht willkürlich hoch angesetzt werden. Sollten Ihnen die Gebühren überhöht erscheinen, haben Sie das Recht, diese anzufechten.

Kein unangemeldeter BesuchInkassomitarbeiter dürfen nicht ohne vorherige Ankündigung bei Ihnen zu Hause erscheinen, um die Forderung einzutreiben.

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Wie können Sie sich vor unberechtigten Forderungen schützen?

Es gibt mehrere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich vor unberechtigten Forderungen zu schützen:

  • Regelmäßige Prüfung Ihrer Rechnungen: Achten Sie darauf, dass Sie alle erhaltenen Rechnungen regelmäßig prüfen und diese fristgerecht bezahlen.
  • Dokumentation Ihrer Zahlungen: Bewahren Sie alle Belege und Nachweise Ihrer Zahlungsaufforderungen auf, insbesondere bei Online-Transaktionen oder Banküberweisungen.
  • Frühzeitige Reaktion auf Forderungen: Reagieren Sie sofort auf Mahnschreiben und Inkassoforderungen, selbst wenn Sie der Meinung sind, dass die Forderung unberechtigt ist.

Welche Kosten entstehen bei einem Inkassoverfahren?

Im Rahmen eines Inkassoverfahrens können mehrere Arten von Kosten entstehen:

  • Verzugszinsen: Diese fallen an, wenn eine Rechnung nicht innerhalb der festgelegten Frist bezahlt wird. Die Höhe der Verzugszinsen richtet sich nach dem geltenden gesetzlichen Zinssatz und kann in der Regel zwischen 4 und 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz liegen.
  • Inkassokosten: Diese variieren je nach Aufwand des Inkassounternehmens und sind gesetzlich geregelt. Sie setzen sich aus einer Grundgebühr und weiteren Kosten, z.B. für die Ermittlung des Schuldners oder für spezielle Maßnahmen, zusammen.
  • Gerichtskosten: Wenn das Verfahren vor Gericht landet, kommen zusätzlich Gerichtskosten hinzu. Dazu zählen Anwaltskosten, Gerichtskosten für den Mahnbescheid oder Kosten für den Vollstreckungsbescheid.

Es ist ratsam, sich über die genauen Kosten zu informieren und bei Unklarheiten einen Inkasso Check durchzuführen. In vielen Fällen kann auch die Verbraucherzentrale Hilfestellung bieten. Verbraucherzentralen bieten Unterstützung bei Inkassoschreiben durch Beratung und Prüfung der Forderungen. Sie helfen dabei zu klären, ob die Forderung berechtigt ist, und unterstützen bei der Formulierung eines Widerspruchs. Zudem informieren sie über Rechte und Pflichten gegenüber Inkassounternehmen und helfen, sich gegen unzulässige Praktiken zu wehren. Verbraucherzentralen können auch bei der Einschätzung der Höhe der Inkassokosten und bei rechtlichen Fragen weiterhelfen, um sicherzustellen, dass keine überhöhten Gebühren verlangt werden.

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Wie können Sie sich rechtlich gegen eine Inkassoforderung wehren?

Wenn Sie eine Inkassoforderung erhalten, die Sie als unberechtigt oder unklar ansehen, können Sie sich auf verschiedene Weise rechtlich wehren:

Rechtsanwalt einschalten: Ein Anwalt, der sich auf Inkassorecht spezialisiert hat, kann Ihnen helfen, die Forderung zu prüfen und gegebenenfalls Schritte zur Abwehr einzuleiten. Ein erfahrener Anwalt kann Sie auch vor Gericht vertreten, falls es zu einem Rechtsstreit kommt.

Verbraucherschutzorganisationen konsultieren: Organisationen wie die Verbraucherzentrale bieten oft Unterstützung und Beratung an, wie man gegen unberechtigte Inkassoforderungen vorgehen kann.

Schlichtungsstellen nutzen: Einige Inkassounternehmen sind Mitglied in Schlichtungsstellen, die bei Streitigkeiten zwischen Schuldnern und Inkassofirmen vermitteln können. Dies ist oft eine kostengünstige und schnelle Lösung.

Fazit: Das sollten Sie im Umgang mit Inkassoforderungen beachten

Der Erhalt einer Inkassoforderung ist oft unangenehm, doch es gibt klare und effektive Schritte, um damit umzugehen. 

Wichtig ist, die Forderung genau zu prüfen, gegebenenfalls rechtzeitig Widerspruch einzulegen und niemals ein Inkassoschreiben zu ignorieren. 

Mit der richtigen Strategie und gegebenenfalls der Unterstützung durch einen Inkassodienstleister oder einen Anwalt können Sie sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben und faire Lösungen gefunden werden.

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